Die dunklen Hirsche | Kurzinhalt


Alf ist Biologe und hat die Bewirtschaftung des väterlichen Hofes Tau Panemunne übernommen. Alfs Ex-Frau Aija ist krank und lebt schon seit einigen Jahren in einer psychiatrischen Anstalt, die gemeinsame Tochter Ria ist fünfzehn und wohnt bei Alf und dessen Vater (Opa) auf Tau Panemunne. Hier lebt auch die Russin Nadine, die Alf im Krankenhaus kennengelernt hat; sie war Aijas Krankenpflegerin.

Alf züchtet Hirsche. Er hofft auf ein gutes Geschäft, doch es kommt der Tag, da er sich von der Idee der Hirschzucht verabschieden muß, da diese sich als unlukrativ erweist. An diesem Punkt beginnt das Stück.

Es ist ein kalter Novembertag; Nadine fühlt sich krank, und Ria hat die Schule geschwänzt. Alf trifft mit Leon ein, einem Freund, der ihm die Hirsche abgegekauft hat und gekommen ist, um sie zu schlachten und nach Riga zu bringen. Als Ria von dem Vorhaben ihres Vaters erfährt, protestiert sie vehement. Das Verhältnis zwischen den beiden ist unterkühlt, sie haben einander nie verstanden. Nadine versucht, Alf von seiner Absicht, die Hirsche zu schlachten, abzubringen, da sie sich um Ria sorgt. Alf gesteht Nadine, daß er sie nicht mehr liebt; daraufhin will diese das Haus verlassen und in die Stadt zurückkehren. Plötzlich trift August ein, angeblich, um seinem Ex-Kommilitonen Alf einen Besuch abzustatten, in Wirklichkeit jedoch, um sich von Alf Geld zu leihen. Es kommt zu einer Begegnung zwischen August und Ria; als diese sich in einen scharfen Wortwechsel zwischen Alf und August einmischt, erfährt sie, unter welchen Umständen ihre Mutter Aija ihr seelisches Gleichgewicht verloren hat: beide, Alf und August, hätten Aija geliebt, doch diese habe Alf den Vorzug gegeben. Während einer gemeinsamen Autofahrt in einer Winternacht sei Aija in einen Hirsch hineingerast; von den Folgen des Unfalls – u. a. verlor sie ihr ungeborenes Kind – habe sie sich nicht mehr erholt.

Ria beabsichtigt, Tau Panemunne zusammen mit August zu verlassen. Alf erfährt, daß Aija vor dem Unfall ein Telefonat mit August geführt und eine Nacht mit ihm verbracht hatte. Es ist also möglich, daß der Vater des Kindes, das Aija bei dem Unfall verlor, nicht Alf, sondern August war. Alf ist schockiert. Opa haßt August und jagt ihn aus dem Haus; Nadine schließt sich August an. Ria lauscht an der Tür und hört, auf welch barbarische Weise Leon und Opa die Hirsche zu schlachten beabsichtigen; was sie nicht hört ist, daß ihr Vater beschließt, die Tiere am Leben zu lassen. Ria greift zum Gewehr...

Inga Âbele

© M. Knoll  |  www.literatur.lv

Besetzung: 2 D, 4 H
1 Dekoration

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